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Projekt Baggerseenforschung Fortschrittsbericht 2

Erste Ergebnisse: Anglerische Bewirtschaftung fördert die Artenvielfalt von Fischen in Baggerseen und beeinträchtigt die Wasservogelvielfalt nicht – im Gegenteil

Robert Morgenstern, Sven Matern, Prof. Dr. Robert Arlinghaus
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei & Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin
www.ifishman.de

Im Rahmen des FUND Projekts und begleitender Forschungsaktivitäten wurde die biologische Vielfalt in anglerisch bewirtschafteten Baggerseen in Niedersachsen erhoben und mit der Artenvielfalt in nicht gehegten Gewässern verglichen.

Erste Ergebnisse zeigen, dass in bewirtschafteten Gewässern mehr Fischarten vorkommen als in unbewirtschafteten Baggerseen (Abb. 1). Das Auftreten von Anglern und die Hege scheinen auch keine negativen Wirkungen auf die Wasservogelwelt zu haben: An Angel-Seen wurden im Mittel genauso viele Wasservogelarten nachgewiesen wie an unbewirtschafteten Baggerseen (Abb. 2).

Es wurden an den gehegten Gewässern sogar im Schnitt mehr gefährdete Vogelarten (Fischadler, Seeadler, Flussuferläufer, Krickente, Löffelente) gefunden als an den Vergleichsgewässern. Diese Ergebnisse müssen in weiterführenden Studien tiefergehend analysiert werden. Insbesondere sollen weitere nichtbewirtschaftete Baggerseen untersucht werden, um die Erkenntnislage zu verdichten.

Abb. 2: Wasservogelartenvielfalt an bewirtschafteten (N = 16) und unbewirtschaften (N = 4) Baggerseen in Niedersachsen. Ein p-Wert > 0.05 bedeutet, dass es keinen statistisch relevanten Unterschied zwischen den Seen gibt.

Abb. 1: Fischartenanzahl an bewirtschaften (N = 16) und unbewirtschaften (N = 4) Baggerseen in Niedersachsen. Ein p-Wert < 0,05 deutet statistisch relevante Unterschiede an. Die Kreise stellen Ausreißer dar.